St. Dominik Kirche
Die St. Dominik Kirche, auch Sao Domingo genannt, gehört zu den ältesten und beeindruckendsten Gotteshäusern in Macau. Das gelbe, von barocker Architektur inspirierte Bauwerk mit seinen Smaragdeinfassungen erhebt sich inmitten des geschäftigen Leal Senado Platz (Senatsplatz) in der Altstadt.
Drei spanische Dominikanerpater bauten im Jahr 1587 eine Holzkirche, 1828 wurde sie rekonstruiert. Seitdem ist bis zum heutigen Tage das anspruchsvolle Design des Steinbauwerks ein bravuröses Beispiel spanischer und portugiesischer Kirchenbaukunst.
Die charakteristische Jesuitenarchitektur mit dem majestätischen Grundriss, seine ruhige, sakrale Feierlichkeit ausstrahlende Atmosphäre begeistern jeden Kirchenbesucher. Das Mosaik-Feinsteinzeug der Fußböden, das geschnitzte Holzdach und die hölzerne Veranda an den Wänden schaffen in ihrer Kombination für die Betenden ein würdiges Ambiente, um Gott zu huldigen.
Auf einer Empore in der Mitte der Kirche stehen das Bildnis einer Madonna mit Kind und die filigranen, aus Elfenbein gemeißelten Figuren der Heiligen St. Dominikus, St. Franziskus und St. Caetano.
A-Ma Tempel
Der A-Ma Tempel ist der älteste Tempel Macaus und man nimmt an, daß er bereits vor der Landbesiedelung existierte. Bereits seit dem 15. Jahrhundert zieht der Tempel – früher hieß er noch Barra Tempel nach dem Barra Hügel, auf dessen Westhang er steht – viele Gläubige und Reisende an.
Die Tempelanlage besteht aus vier Haupthallen, nämlich der Hongren Halle (die älteste der vier), der Kun lam Halle, der Zhansuo Halle und der buddhistische Zhengjue Halle. Zusätzlich sind auf dem Gelände noch mehrere religiöse Pavillons untergebracht wie der Eingangspavillon und der Torbogen-der-Erinnerung-Pavillon.
Der A-MA Tempel ist die einzige nennenswerte religiöse Versammlungsstätte für Gläubige der chinesischen Volksreligionen wie Buddhismus, Konfuzianismus und Taoismus.
Vom religiösen Aspekt abgesehen, zeugen Fragmente der Tempelanlage von der reichen chinesischen Kultur und Geschichte. Die Wände der Schreine sind mit kunstvollen antiken Gravuren und Kalligraphien literarischer Werke aus alten China-Dynastien verziert.
Maurenbaracken
In der Nähe des A-Ma Tempels, an der Calcada de Barra, stehen die exotisch aussehenden Maurenbaracken. Heute ist hier der Sitz der Schiffahrtsbehörde von Macau. Fertiggestellt wurde die der mediterranen Architektur nachempfundene Kaserne im August 1874, um ein 200 Mann starkes indisches Regiment aus Goa unterzubringen, welches die örtlichen Polizeikräfte unterstützen sollte.
Der neoklassizistische Ziegelbau mit seiner eleganten cremefarbenen Fassade über einem massivem Granitsockel ist ein echter Hingucker. Es beeindrucken die auf Hochglanz polierten weitläufigen Veranden: spitze Bögen im Mogulstil, über und über mit farblich abgestimmten Ornamenten geschmückt. Ein Augenschmaus!
Wunderschöne Fassade, exquisit gestaltetes Interieur, dazu die historische Rolle – wen wundert es, daß die Maurenbaracken im Jahr 2005 von der UNESCO als Weltkulturerbe in die Liste aufgenommen wurden.
Macau Tower
Den 338 Meter hohen König von Macaus Wolkenkratzern zu „erobern“, ist definitiv nichts für Höhenangstgeplagte. Wer dagegen etwas Nervenkitzel nicht abgeneigt ist, sollte sich die Besteigung des Fernsehturms nicht entgehen lassen. Der Macau Tower ist Mitglied in der ‘World Federation of Great Towers’.
Der weltbekannte Turm liegt am Largo da Torre de Macau. Wer den idealen Ort für das ultimative Macau-Abenteuer sucht, ist genau richtig: etwas Mut braucht es schon, sich auf den Glasboden des Aussichtsdecks zu wagen und sich der Illusion hinzugeben, Hunderte von Metern über dem Boden zu schweben.
Steigerung des Nervenkitzels gewünscht? Bitteschön: auf immerhin 223 Metern befindet sich die Absprungplattform zum höchsten Bungeejump der Welt.
Für weniger nervenstarke Geniesser bietet die Aussichtsplattform auf der obersten Etage des Macau Towes eine wunderbare 360°-Sicht auf die Stadt. Glasaufzüge bringen die Besucher nach oben, also schon von Anfang an sind tolle Eindrücke garantiert.
Davon abgesehen, daß er ein echter Touristenmagnet ist, spielt der Macau Tower natürlich vor allem eine wichtige Rolle in der Telekommunikations- und Rundfunkindustrie des Landes.
Heiliges Haus der Barmherzigkeit
Initiiert im Jahre 1569 durch den ersten katholischer Bischof, Dorn Belchior Carneiro, ist das Heilige Haus der Barmherzigkeit der älteste Wohlfahrtsverband der Gegend.
Um die Unterstützung der Unterprivilegierten Macaus durch die Organisation nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, wurde schließlich ein eindrucksvolles Museum gegründet.
In dem neoklassizistischen Gebäude sind wichtige Überreste aus der langen Geschichte des Heiligen Hauses der Barmherzigkeit und seines hochgeschätzten Gründers untergebracht. Zum einen ruht hier der unversehrte Schädel des Dorn Belchir Carneiro selbst, zum anderen kann man ein 300 Jahre altes Ganzkörperporträt desselbigen bewundern sowie das goldene Kreuz, mit welchem er zu Grabe getragen wurde.
Mehrere unbeschädigte kostbare Artefakte wie ostasiatisches und europäisches Steingut sind ebenfalls im Museum ausgestellt.
Senatsplatz
Festivitäten, öffentliche Programme und kulturelle Veranstaltungen lassen den Platz vor allem nachts zu einen Rummelplatz mit Festbeleuchtung und mitreißender Musik werden.
Ebenso reizvoll wie das Treiben am Platz ist das architektonische Design der alten Gebäude um den Platz: hauptsächlich das Leal Senado Gebäude, das Bürger- und Gemeindehaus, Santa Casa de Misericordia, alle bestechen mit ihrem neoklassizistischen Stil.
Das wichtige Senatsgebäude, die Hauptattraktion des Platzes, prunkt immer noch mit seiner Innenausstattung aus dem frühen 18. Jahrhundert. Das Bauwerk verfügt über einen großen offenen Gerichtsplatz und einen Garten am hinteren Ende. Ein großer Konferenzraum, eine Kapelle im Inneren und eine von den Portugiesen inspirierte Bibliothek, die der eleganten Mafra Koster-Bibliothek ähnelt, sind ebenfalls noch darin unter gebracht.
Guia Festung
Macau ist nicht nur ein ergiebiges Ziel, um kulturhistorische Sehenswürdigkeiten zu bewundern. Auch die militärische und missionarische Geschichte des Landes ist sehr interessant. Besonders hervorzuheben sei hier die Guia Festung. Sie war von 1638 bis zu ihrer Öffnung für die Öffentlichkeit im Jahr 1976 militärisches Sperrgebiet.
Nach einer einstündigen Wanderung erreicht man die alte Steinfestung und kann seinen Blick einerseits auf die alte Militäreinrichtung werfen – und andererseits auf die traumhafte Aussicht zur gesamten Halbinsel Macau.
Daß die Guia Festung einst eine Bastion von maritimer und militärischer Wichtigkeit war, sieht man noch heute an den vielen alten Militäreinrichtungen wie Wachhäuschen, Wachtürme, Waffenarsenale und Munitionslager.
Innerhalb der Festung steht noch die Guia Kapelle, gegründet von den ehemaligen Bewohnerinnen der Stätte, den Nonnen des Klarissen-Ordens.
Die weiße Kapelle mit cremefarbenen Verkleidungen zeugt von europäischen und chinesischen Einflüssen. Sie ist dekoriert in einer interessanten Kombination aus religiösen und mythischen Themen.
Neben der Kapelle steht der im Jahr 1865 erbaute Guia Leuchtturm. Er darf sich rühmen, damals der erste moderne Leuchtturm an der südchinesischen Meeresküste gewesen zu sein.
Fisherman’s Wharf
Eine Reise nach Macau ohne sich Fisherman’s Wharf anzusehen, den ersten Themenpark auf der Macau Halbinsel, wäre schlicht nicht vollständig.
The Wharf, oder auch Macaus Xanadu, ist das perfekte Ziel für die gesamte Familie. Der Unterhaltungskomplex ist voll von bekannten Orten in aller Welt nachempfundenen Attraktionen, einem pulsierendem Nachtleben-Distrikt, einem großzügigen 72-Zimmer-Hotel, feinen Restaurants, Fahrgeschäften und Shows für die Kleinen, einer breiten Palette an Geschäften mit bekannten Marken aus Hongkong.
In der Anlage befindet sich auch ein feuerspeiender 40-Meter-Vulkan, der erste und einzige im Land. Und das Beste – der Eintritt zu Fisherman’s Wharf ist absolut kostenlos!
Fisherman’s Wharf ist in drei Zonen, Wharfs, eingeteilt, jeweils unterschiedlichen Themen und Unterhaltungsangeboten entsprechend. Dynasty Wharf fängt einen Überblick über die reiche chinesische Geschichte und deren Bräuche ein. East-Meets-West ist ein europäisch inspirierter Freizeitpark und Legend Wharf zeigt berühmte internationale Sehenswürdigkeiten und moderne High-Tech-Zentren.
Teile der alten Stadtmauer
Eine wichtige Touristenattraktion nahe der Ruinen der St. Paul-Kathedrale und des Na Tcha Tempels ist die noch erhaltene Sektion der alten Verteidigungsmauer der Portugiesen aus dem Jahr 1569. Diese Mauern wurden einst nicht nur um Macau gebaut, sondern ebenfalls um portugiesischen Enklaven in Afrika und Indien, in der – unerfüllten – Hoffnung, so die Angriffe Aussenstehender zu vereiteln.
Als Baumaterial wurde eine besondere, damals unter dem Namen „chunambo“ bekannte Materialmischung verwendet: Ton, Sand, Reisspreu, Felsgestein und Muscheln.
Die Überbleibsel der alten Stadtmauer bedeuten für Macau als bedeutendes Zeichen ihrer Militär- und Kulturgeschichte.
Die Reste der Wehrmauer messen 18,5 Meter in der Breite und 5,6 Meter in der Höhe. Ein bogenförmiges Eintrittsportal ist in die Wand eingelassen, es führte im 16. Jahrhundert zu den Unterkünften der portugiesischen Hafensiedlung.
Sir Robert Ho Tung Bibliothek
Abgesehen von ihrem umfangreichen historischen, kulturellen und militärischen Erbe kommen die heutigen Einwohner Macaus auch in den Genuß moderner sozialer Einrichtungen. Eine der bedeutendsten ist die öffentliche Bibliothek am Santo Agostinho Platz (St.Agustin Platz). Sie ist in einer riesigen alten Villa untergebracht.
Die Sir Robert Ho Tung-Bibliothek war ursprünglich das Heim von Dona Carolina Cunha, im Jahr 1918 wurde das Gebäude vom Hong Konger Unternehmer Sir Robert Ho Tung erworben.
Das anspruchsvolle Herrenhaus diente dem Geschäftsmann bis zu seinem Tode im Jahr 1955 als Rückzugsort. Das stilvolle dreistöckige Gebäude wurde, nachdem er es der macanesischen Regierung vermacht hatte, im Jahr 1958 entsprechend seinem letzten Willen in eine öffentliche Bibliothek umgewandelt.
Von außen erscheint die Bibliothek mit ihrer weißgesäumten gelben Fassade und den aufwendigen Metalltoren wie eine exquisite Villa. In ihrem Inneren beherbergt sie die Stadtbibliothek mit alten Aufzeichnungen und Literatur sowie Büchern der Neuzeit.
Im Jahr 2005 baute die Regierung von Macau ein neues vierstöckiges Gebäude, es beinhaltet nun eine Sammlung von Kinderbüchern und eine Reihe anderer Fachgebiete.Unter anderem gibt es in der öffentlichen Bibliothek auch noch spezielle Bereiche, um Fremdsprachen zu erlernen oder Videos anzusehen.
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